Gehölzstrukturen und Totholz

Gehölzstrukturen wie Baumreihen und Hecken gliedern die Landschaft auf unserem Betrieb. Das sieht nicht nur gut aus, sondern bietet einer Vielzahl von Tieren Nistplatz und Nahrungsquelle. Insekten können im Laub in den Hecken überwintern und finden schon früh im Jahr an den Weidengebüschen Nektar und Pollen. Im Sommer bieten die Bäume Schatten und einen Rückzugsort und selbst im Winter dienen Beeren und Nüsse noch als wichtige Nahrungsquelle für Vögel und Kleinsäuger. 

Natürlich schätzen auch unsere Kühe und Kälber die Bäume, denn an heißen Sommertagen oder stürmischen Regentagen finden sie hier einen Unterstand, den sie gerne nutzen.

In vielen Gegenden sind in den letzten Jahrzehnten Gehölze aus der Landschaft entfernt worden. Eine Bewirtschaftung mit großen Maschinen ist oft schwer mit Hecken und Baumreihen zu vereinbaren. Flächen wurden zusammen gelegt, damit sie wirtschaftlicher bearbeitet werden können.

Für uns gehören Baumreihen und Hecken zum Betrieb dazu. Unsere Hecken sind vielfältig - dort wachsen Bäume wie Eichen, Eschen, Erlen, Ahorn und Weiden; Sträucher wie z.B. Haselnuss, Schlehe, Holunder, Waldgeißblatt, Heckenrose, Weißdorn, Gemeiner Schneeball.

Doch nicht nur die lebenden Teile der Gehölze sind wertvoll für die Natur. Auch abgestorbene Teile sind wichtig. Viele Insekten sind auf morsches oder langsam verrottendes Holz angewiesen. Je nachdem, ob es stehendes oder liegendes Totholz ist, können unterschiedliche Arten davon profitieren. Verschiedene Käfer fressen ihre Gänge ins Holz. Sind die Larven geschlüpft, so werden diese Gänge später z.B. von Wildbienen genutzt, die hier ihre Brutröhren anlegen können. Spechte und Fledermäuse sind größere Bewohner an diesen toten Bäumen.

Oft sind große alte Bäume Zeugen der Geschichte. Die Baumreihe aus alten Eichen markiert noch heute die Lage der früheren Grundstücksgrenzen. n erster Linie sind unsere Grünlandflächen dafür da, qualitativ hochwertiges und schmackhaftes Futter für unsere Kühe zu erzeugen. Trotzdem gibt es auf unserem Betrieb kein Einheitsgrün, sondern artenreiche Flächen, auf denen die verschiedensten Kräuter wachsen und auch blühen können.

Zum einen liegt das daran, dass wir keinen einheitlichen Mahdtermin haben. Das heißt, dass immer irgendwo irgendwelche Kräuter zur Blüte gelangen und aussamen können. Es gibt trockenere und feuchtere Bereiche in unseren Weiden, die verschiedenen Pflanzen einen geeigneten Standort bieten. So gibt es eine ganze Reihe von Pflanzen, die auf einem intensiv genutzten Grünland nicht existieren können, wie z.B. Kuckuckslichtnelke, Ruchgras, Wiesenschaumkraut, Ferkelkraut, Kriechender Hahnenfuß, Hornklee, Spitzwegerich, Großer Sauerampfer, Löwenzahn, Breitwegerich, Gundermann, Gänseblümchen, Hornkraut, Schafgabe, Storchschnabel, Rotklee.

Nicht alle dieser Pflanzen erfreuen den Landwirt, doch die Artenvielfalt und das Blütenangebot, was daraus resultiert, ist eine Bereicherung für Insekten und damit auch viele andere Tiere, die von Insekten leben.

Rohfaserreiches Futter ist von uns gewünscht, denn als Wiederkäuer benötigen die Kühe nicht nur Energie, sondern ebenso Rohfaser in ihrem Futter. Ein kräuterreiches Heu duftet und schmeckt den Kühen besonders lecker. Außerdem wirken sich Kräuter, wie Schafgarbe, Spitzwegerich und Sauerampfer positiv auf ihre Gesundheit aus.

Bei der Mahd verwenden wir Hochschnittkufen, die dafür sorgen, dass die Pflanzen nicht zu dicht über dem Boden abgemäht werden. Zum einen sorgt das dafür, dass weniger Dreck im Futter landet, zum anderen ist es aber auch ein Schutz für Amphibien und Insekten, die so eher die Möglichkeiten haben, die Mahd lebendig zu überstehen.

Auch andere Tiere, die im Grünland leben, möchten wir schützen. Deswegen lassen wir bei der Mahd Streifen stehen. Diese ungemähten Streifen dienen Insekten und Vögel, aber auch Hasen und Rehkitze als Rückzugsort und Nahrungsquelle.

 

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